Am 29. April 2012 hat das Museum Villa Pia seine Tore mit einer grossen Retrospektive über Erich Lindenberg geöffnet. Die Ausstellung ist das Ergebnis kunsthistorischer Studien, die 2008 begonnen und zu einem 2010 herausgegebenen Katalog geführt haben. Die ausgestellten Werke zeigen die wichtigsten Themen des Künstlers, welche die Autoren im Katalog hervorgehoben haben: Die Schatten, die Figuren, die Raumbilder und die Stillleben.
Der thematische Parcours beginnt mit den „Schattenbildern“, die das erste künstlerische öffentliche Auftreten Lindenbergs in den Siebziger Jahren kennzeichnen. Der Schatten ist sein Leitmotiv und ist auch in seinen Figuren gut erkennbar. Sie sind nämlich zuerst liegend, dann sitzend und nur gegen Ende stehend repräsentiert. Die Schatten verschwinden und bleiben nur als Erinnerung in den Raumbildern, die aus der Betrachtung der grossen Meistern aus der Vergangenheit abgeleitet wurden. Der Schatten kommt in einer anderen Form in den Stillleben vor, überwiegend mit Schädeln dargestellt, die für den fehlenden Körper stehen.
In Absprache mit Erich Lindenberg wurde einen italienischen Fotograf gewählt. Überraschend ist der Scharfsinn von Roberto Pellegrini, mit dem er die Fotografien in seinem bevorzugten Format, das Quadrat, realisierte. Diese Aufnahmen, mit einem architektonischen Objektiv geschossen, erinnern mit ihrer Feinheit und Essentialität an die kleinen Raumbilder Lindenbergs. Diese Werke sind an den alten Meistern (Vermeer, Hopper, Bacon) inspiriert, von denen Lindenberg die Raumkonstruktion bewundert.


Links und Referenzen:

www.artribune.com
www.undo.net